10 Vorschläge zur Stauvermeidung am Schloßberg, von Johannes Lessing

veröffentlich im  Gemeindekurier Februar 2014

Auch im letzten Gemeindekurier waren der Stau am Schloßberg und die Probleme des Busverkehrs wieder wichtige Themen – Stichwort: „Imagekampagne für das Busfahren“ und „aktive Buswochen“. So sehr ich diese Aktionen begrüße, glaube ich doch, dass die Ursachen des Verkehrsproblems nur durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen beseitigt werden können.

Hier 10 Vorschläge für eine verbesserter Verkehrssituation:

1. Nur Busunternehmen, die bestimmte festzulegende Verbesserungen garantieren, dürfen künftig den Zuschlag bei verpflichtend einzuführenden Ausschreibungen erhalten. Buskonzessionen dürfen keine „Erbhöfe“ sein!

2. Damit wieder mehr Pendler und Schüler mit dem Bus fahren,
a) gehört die Kapazität des Bus-Angebotes ab Stephanskirchen Richtung Rosenheim dringend erweitert, insbesondere zwischen 6 und 8 Uhr!
b) gehört die Anzahl der Fahrten erhöht – im Berufsverkehr aber auch in den Abendstunden und am Wochenende.
c) gehört der Busverkehr von und nach Rosenheim besser mit der Bahn abgestimmt und getaktet.

3. Einsatz von barrierefreien Fahrzeugen im Busverkehr!
Menschen mit Gebehinderung oder Rollator haben bei den derzeit in Stephanskirchen eingesetzten Fahrzeugen ebenso schlechte Karten, wie Eltern mit Kinderwagen. Mehrere Stufen machen den Ein- und Ausstieg für diese Mitbürger zu einer fast unüberwindbaren Hürde. Wie im Stadtverkehr Rosenheim schon lange üblich, sollten deshalb auch vom RVO nur barrierefreie Busse eingesetzt werden.

4. Schaffung einer „Expressbuslinie“, die von Stephanskirchen den Bahnhof Rosenheim in der Zeit von 6 bis 8 Uhr in der Früh DIREKT, und damit in kürzerer Zeit anfährt.

5. Den Schloßbergstau auf die Schiene lenken!
Die Eröffnung bzw. Reaktivierung eines DB Haltepunkts in Stephanskirchen mit ausreichend P&R Parkmöglichkeiten könnte die Verkehrssituation in Schloßberg entscheidend entlasten. So wären weniger Autos Richtung Rosenheim unterwegs.

6. Das Ast-Taxi müsste vor allem in Verbindung mit Zugfahrkarten preiswerter und die Bestell- und Abfahrzeiten flexibler werden.

7. Es bedarf dringend eines neuen, einheitlichen ÖPNV-Tarifsystems
a) Die Bahn-Bus-Anschlusskarten für Berufspendler sollten in ganz Stephanskirchen, bis Riedering und bis Prutting sowie auf allen Buslinien anerkannt werden.
b) Einbindung von Stephanskirchen in den Stadtbusverkehr Rosenheim (SVR). So können auch die Verspätungen im Winter reduziert werden, weil die SVR Busse in Stephanskirchen starten und so keine Verspätungen mehr „mitbringen“.
c) Langfristig wäre eine Einbindung des Öffentlichen Personennahverkehrs des ganzen Landkreises Rosenheims in einen vergrößerten Münchener Verkehrsverbund mit einem einheitlichen Tarifsystem ideal.

8. Innbrücke
Die schon öfters vorgeschlagene tageszeitabhängige „richtungswechselnde“ zweispurige Nutzung der Innbrücke für KFZ könnte die Verkehrssituation entschärfen. Statt den zwei Spuren, die derzeit ausschließlich dem Richtung Schloßberg fahrenden Verkehr zur Verfügung stehen, hätte man dann im morgendlichen Berufsverkehr zwei Spuren Richtung Rosenheim.

9. Innbrücke +
Von Schloßberg Salzburgerstr.- Ecke Wasserburgerstr. bis Rosenheim Innstraße – Ecke Schönfeldstraße gibt es durchgehend drei, zum Teil sogar vier Fahrspuren!  Eine tageszeitabhängige wechselnde zweispurige Nutzung des gesamten Streckenabschnitts wäre noch effektiver!

10. Konsequenter Ausbau von Busspuren!
Die Busspur hinter der Innbrücke auf der Rosenheimer Innstraße kann mit ihren knapp 200 Metern Länge kaum Wirkung entfalten und wird von vielen Autofahrern ignoriert. Herr Dr. Löffler, CSU, fordert deshalb ihre Abschaffung und meint, so ließe sich die Verkehrssituation verbessern (Leserbrief S. 10 des letzten Gemeindekuriers).

Dies halte ich für ein falsches Signal, genauso wie Forderungen nach einer neuen Innbrücke. Die Erfahrung zeigt: Immer mehr und größere Straßen oder Brücken werden auf Dauer nur immer noch mehr Autos anziehen!

Nur der Ausbau umweltfreundlicher Alternativen zum PKW-Verkehr, also  ÖPNV und Busspuren, sind ein Beitrag gegen den Verkehrsstau am Schloßberg, der zugleich ÖKOLOGISCH SINNVOLL ist!

Deswegen folgender Vorschlag:
Die dritte Fahrspur wird zwischen Schloßberg und Rosenheim Schönfeldstraße im Berufsverkehr zu einer tageszeitabhängigen und richtungswechselnden BUSSPUR: In der Früh Richtung Rosenheim, im Abendverkehr Richtung Schloßberg. Wer Bus fährt, fährt am Stau vorbei – da kommt dann Freude auf!
Außerhalb des Berufsverkehrs könnte die Busspur vom normalen KFZ-Verkehr genutzt werden, wie in Punkt 8 und 9 beschrieben.
Ich würde mich freuen, wenn über diese Ideen und Vorschläge eine Diskussion in Gang käme.

Johannes Lessing

 

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