Ein Bericht über die Veranstaltung mit Dr. Christian Magerl, MdL
Am Mittwoch, den 25. März 2015 war Dr. Christian Magerl, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz im Bayerischen Landtag bei uns zu Gast und sprach zum Thema Biodiversität in der Gemeinde.
Hier ein Bericht von der gut besuchten Veranstaltung, verfaßt von unserem Schreiberhopf, Peter Wiederburg, Mitglied des Ortsvorstandes der Grünen in Stephanskirchen:
Biodiversität in Bayern, biologische Vielfalt in der Gemeinde
Biodiversität bezeichnet die natürliche Vielfalt der Gene, Arten und Ökosysteme. Biodiversität umfasst die verschiedenen Lebensformen (Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Bakterien), die unterschiedlichen Lebensformen, in denen Arten leben (Ökosysteme wie Wald oder Gewässer) sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten (zum Beispiel Unterarten, Sorten und Rassen). Der Erhalt der Biodiversität ist eine moralische Verpflichtung, aber auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die Erhöhung der Biodiversität ist jedoch nicht überall und in uneingeschränktem Maße positiv und erwünscht. So ist die Zunahme von „Allerweltsarten“ (Ubiquisten) oder verdrängungsstarken eingeschleppten Arten kein gutes Zeichen.
2008 hat die Bayerische Staatsregierung eine Strategie zum Erhalt der Biologischen Vielfalt in Bayern (bayerische Biodiversitätsstrategie 2020), unter dem Motto „Natur.Vielfalt.Bayern“ angekündigt. Exakt 6 Jahre später kam eine weitere Ankündigung. Mit dem Biodiversitätsprogramm 2030 soll der Biodiversitätsstrategie neue Schubkraft verliehen werden und Bayern möchte bundesweit einen Spitzenplatz im Naturschutz erreichen. Aber das Umweltministerium muss selbst bekunden, dass es zur Halbzeit nicht besonders gut bestellt ist um den Schutz der Artenvielfalt in Bayern.
Beim aktuellen Ranking des NABU ist Bayern Schlusslicht. Rund 40% der Arten, über die Aussagen zum Erhaltungszustand getroffen werden können, stehen auf der Roten Liste, weitere 11 % stehen gemäß Biodiversitätsstrategie vor der Aufnahme in die Rote Liste. Und bis 2014 hat sich der Stand nur bei acht Arten verbessert und dafür aber bei sieben Arten sogar verschlechtert.
Was können Bürger und ihre Kommunen für die biologische Vielfalt in der direkten Umgebung tun?
Alle Grünflächen im Siedlungsbereich wie Gärten und Parks, Verkehrsbegleitgrün und Gewerbebegrünungen, Gewässer und Brachflächen könnten mit ihrer Vielfalt an Nutzungsarten und –intensitäten ein buntes Mosaik unterschiedlichster Lebensräume bilden und somit beste Voraussetzungen für großen Artenreichtum schaffen. Die Bürger, also wir müssen es nur wollen und anpacken.
Es wäre schön, unsere Gemeinde dafür überzeugen zu können, turnusmäßig über ihre Aktivitäten und Ziele zum Erhalt und zur Förderung für biologische Vielfalt zu berichten.
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