Bahnübergang Pulvermühlstraße

Bericht von der Veranstaltung zum Thema Bahnhalt in Stephanskirchen

Ein Beitrag von Christian Wahnschaffe, Franktionsvorsitzender der Grünen im Gemeinderat.

Veranlasst von der SPD, unterstützt von den Parteifreien sowie von uns Grünen, fand am 10. März eine gut besuchte (ca. 60 Teilnehmer) Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Bahnhalt im Gasthof Antretter in Stephanskirchen statt.

Seit der Bahnhof in Stephanskirchen an der viel befahrenen Bahnstrecke München Salzburg im Jahr 1981 geschlossen wurde, hat es immer wieder, in den letzten Jahren verstärkt, Bemühungen gegeben, wieder einen Haltepunkt einzurichten. Dadurch könnte zum einen eine attraktive Möglichkeit für Stephanskirchener, aber auch für Bürger der Nachbargemeinden geschaffen werden, schnell und umweltschonend nach Rosenheim (und weiter nach München) zu gelangen, zum anderen konnte damit ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet werden, die häufig, vor allem in der Hauptverkehrszeit, überlastete Straßenverbindungen nach Rosenheim zu entlasten.

Dr. Willi Messing von der Interessengemeinschaft RoRegio fasste in seinem Vortrag zunächst die bisherigen Bemühungen in dieser Richtung zusammen. So ging er auch auf Ausführungen von F. Liese von der Obersten Baubehörde ein, der im vergangenen Jahr im Gemeinderat Stephanskirchen mitgeteilt hatte, dass Stephanskirchen zwar seitens der Behörde für einen möglichen Bahnhalt vorgesehen sei, dass die DB Netz sich aber gegen einen solchen Halt ausspreche, da durch die Verzögerung, die ein Halt der Zuge verursache, Umsteigezeiten an den Knotenpunkten Traunstein und Freilassing zu sehr verkürzt wurden. Außerdem mussten zu beiden Seiten der zweigleisigen Strecke Bahnsteige von je 320 Meter Länge eingerichtet werden, um den Halt eines aus drei Teilen bestehenden Meridianzuges zu ermöglichen. Andererseits habe eine Potentialanalyse ergeben, dass ein solcher Haltepunkt mit werktäglich zu erwartenden 460 Fahrgästen für die Bahn durchaus interessant sei.

Anschließend stellte Dr. Messing vier mögliche Standorte für einen künftigen Bahnhalt in Stephanskirchen vor, die bei einer Begehung mit Vertretern der veranstaltenden politischen Gruppierungen ins Auge gefasst worden waren: Das Gelände am ehemaligen Bahnhof in Scheiberloh, die Bahn- / Straßenkreuzung an der Simsseestraße, bei der Pulvermühle sowie in Landl. Jeder dieser Standorte hat Vor- und Nachteile. Am verkehrsgünstigsten wäre wohl der Standort an der Simsseestraße, weil dieser fußläufig von vielen Stephanskirchnern erreicht werden kann und außerdem durch Buslinien gut erschlossen ist. Allerdings fehlt es hier an der Möglichkeit, größere Parkplätze einzurichten.

In der anschließenden Diskussion wurden von einigen Anwesenden verschiedene Bedenken geäußert, insgesamt war die Stimmung jedoch eher für die Einrichtung eines Bahnhaltes, wie er auch in einer Befragung des Jugendbeauftragten der Gemeinde unter Jugendlichen gefordert worden war. Eine flammende Rede gegen die Haltung der Bedenkenträger hielt der Vorsitzende des Bundes Naturschutz, Christian Sievi. Man müsse an die Zukunft denken, in der es schon wegen Verknappung von Rohstoffen immer weniger Individualverkehr geben werde.

Christian Wahnschaffe

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