Jetzt haben wir es amtlich! Nach Auskunft von Herrn Liese von der obersten Baubehörde lässt sich ein Bahnhalt in Stephanskirchen derzeit nicht realisieren, weil durch die Verzögerung von zwei Minuten, die ein solcher Halt mit sich bringen würde, die Anschlüsse in Traunstein und Freilassing nicht mehr gewährleistet wären. Das ist ein Argument, das sich, zumindest im Moment, nicht so leicht entkräften lässt, wie es auf den ersten Blick scheint. Fahrpläne sind eine kompliziertere Angelegenheit, als man denkt.
Die Idee der SPD, den Zug Aschau – Prien nach Rosenheim zu verlängern, klingt auf den ersten Blick bestechend, wäre aber für den Freistaat, der die zusätzlichen Zugkilometer bestellen müsste, zu teuer. Billiger wäre es da schon, Regionalzüge von Holzkirchen oder Wasserburg über Rosenheim hinaus nach Stephanskirchen und umgekehrt fahren zu lassen und dies zunächst nur in den Zeiten des Spitzenverkehrs in den Morgen-, Mittags- und Spätnachmittagsstunden, montags bis freitags. Letztlich müsste es aber gelingen, eine Lösung für die bereits bestehenden
Regelzüge von Salzburg nach Rosenheim und zurück zu entwickeln, das ließe sich auch am ehesten finanzieren.
Immerhin glauben wir Grünen, dass sich auf die Dauer eine Lösung finden wird, wenn wir dies wirklich wollen. In der Gemeinderatssitzung im April letzten Jahres (wir Grünen waren damals zwar schon gewählt, unser Mandat begann aber erst im Mai) wurde das Thema „Wiedereinrichtung eines Bahnhofs in Stephanskirchen“ kontrovers diskutiert. Unseres Erachtens würde die Attraktivität von Stephanskirchen durch einen eigenen Bahnhof steigen.
Es gibt sicher genügend Instrumente, einen von der CSU befürchteten übermäßigen Zuzug zu steuern. Andererseits würde ein Halt von stündlich je einem Zug in und aus Richtung Rosenheim erheblich zur Entspannung der Verkehrssituation auf der Straße , vor allem in Schloßberg, beitragen.
SPD und Parteifreie werden hoffentlich ihren im vorigen Jahr gestellten Antrag, wieder einen Bahnhalt in Stephanskirchen einzurichten, erneuern. Wir Grünen würden uns an einem solchen Antrag beteiligen.
Wenn Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger dieses Anliegen ebenfalls unterstützen, dauert es vielleicht doch nicht mehr allzu lange, bis wieder regelmäßig Züge in unserer Gemeinde halten.
Christian Wahnschaffe
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